TECHNIK

AKTUELLES:

Fahrzeuge der Forst- und Landwirtschaft sind von der Winterreifenpflicht ausgenommen. Dies gilt auch für die 3PMSF ("Schneeflocke")-Kennzeichnung.

 

Die Auswahl des optimalen 4x4 Reifens

Reifen sind die wichtigsten Komponenten am Geländewagen, die für das Weiterkommen, Fahrvergnügen und für Ihre Sicherheit entscheidend sind.

Die Wahl der richtigen Bereifung hat beim Geländewagen einen viel größeren Einfluss auf das Fahrverhalten als beim PKW.

Bei Geländefahrzeugen mit Allradgetriebe ist es ratsam, alle 4 Reifen gleichzeitig zu wechseln, damit alle Räder den gleichen Umfang haben. Ansonsten kann es zu ernsthaften Getriebeschäden wegen unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen kommen.

Die richtige Größe

 

Die Maße eines Reifens richten sich nach der Felgen- und Radkastengröße.

 

In der Zulassungsbescheinigung Ihres Fahrzeuges ist die Reifengröße abzulesen. Vermerkt sind der Querschnitt, die Reifenhöhe sowie der Durchmesser, beispielsweise 255/70R15. Ihr Autohändler kann Ihnen ebenfalls helfen und die zulässige maximale Größe der Reifen bestätigen. 

Das Profil

 

Für jedes Einsatzgebiet braucht es einen entsprechenden Reifen. Auswahlkriterium ist das Terrain, in dem Sie unterwegs sind: Sand, Fels, Gras, Acker, Matsch und/oder geteerte Straße, Sommer wie Winter im Mud-Terrain oder All-Terrain. Der prozentuale Anteil zwischen Asphaltstraße und Gelände sowie die Profilformgebung sind ausschlaggebend.

 

Es wird in folgende Reifenarten unterschieden:

 

  1. Street-Terrain (ST): sicheres, komfortables Fahren auf Teerstraße und befestigten Wegen.
  2. All-Terrain (AT): gemischten Einsatz, auf Teerstraße und leicht befahrbares Gelände.
  3. Mud-Terrain (MT): überwiegend schwerer Geländeeinsatz, feuchter Untergrund, wie Matsch und Schlamm, oder aber Geröll und Sand.
  4. Winterreifen (M+S): für winterliche und glatte Straßenverhältnisse.
  5. Spezialreifen:  für den 100-prozentigen Offroad-Einsatz im Motorsport in schwerstem Gelände; für Cross, Trial, Mud Bogging, Rock Crawling, Trophy.

 

Den perfekten Reifen für alle Straßen und alle Bedingungen gibt es nicht. Ein All-Terrain-Reifen ist ein guter Kompromiss. Aber bei anspruchsvollem Offroad-Einsatz kommt er schnell an seine Grenzen. Ein reiner Offroad-Reifen hingegen ist auf der geteerten Straße sehr tückisch. Er sollte „onroad“ nur bedingt und mit Vorsicht gefahren werden. Wir empfehlen deshalb zwei komplette Reifen-Sätze zu haben. Sie schonen damit ihre Reifen. Aber noch viel wichtiger, Sie fahren sicherer.

 

Luftdruck

 

Ein falscher Luftdruck ist die häufigste Ursache für Reifenausfälle. So erwärmt sich beispielsweise der Reifen beim Fahren mit zu geringem Luftdruck und kann durch die entstandene Hitze im Inneren stark beschädigt werden. Dies kann bei hohen Geschwindigkeiten sogar zum Platzen des Reifens führen. Ist ein Reifen beschädigt, kann dies auch nicht durch nachträglich richtig eingestellten Luftdruck korrigiert werden. Zudem erhöht ein zu tiefer oder zu hoher Luftdruck den Reifenverschleiß überproportional.
Bei Fahrten im Gelände kann der Luftdruck gesenkt werden, um die Traktion zu erhöhen. Nach einer Geländefahrt ist es jedoch sehr wichtig, den Reifen wieder auf den korrekten Fülldruck aufzupumpen. Benutzen Sie ein Manometer für das Absenken und das anschließende Auffüllen. Daumen mal Pi hat schon zu vielen Überraschungen geführt!

 

- Im mittelschweren Gelände auf feuchtem oder trockenem Boden wird eine Absenkung von 10 % empfohlen.

                                                                                                                         

- Im Schlamm, Wasser oder Schnee kann noch mehr Luft abgelassen werden. Dies sollte nicht mehr als 30 % sein.

- Im Sand können Sie den Reifendruck bis auf 25 - 40 % senken. 

Eine Absenkung von 50 % und mehr sollte generell vermieden werden. Die Traktion verschlechtert sich stark und der Reifen wird einer zu extremen Beanspruchung ausgesetzt.

Bei Fahrzeugen mit permanentem Allradbetrieb muss der Luftdruck so angepasst werden, dass der Reifenumfang hinten und vorne gleich ist, damit es zu keinen Übersetzungsunstimmigkeiten kommt. Das erleichtert die Schaltung des Zentraldifferentials, senkt den Spritverbrauch, den mechanischen Verschleiß und die Geräuschemission beträchtlich.

Reifen-Dimension

 

PKW-Reifen sind entsprechend der europäischen Vorschrift ECE-R 30 genormt. Dies gilt insbesondere für die Beschriftung der Reifenflanke. Sie gibt über die wichtigsten Daten des Reifens Auskunft. Die Norm verlangt auch die Angabe des Herstellernamen und Reifentyp.

 

Reifenbreite
Die Breite wird in Millimetern angegeben und steigt in 10er-Schritten. Die tatsächliche Breite weicht, bedingt durch die üblichen Fertigungstoleranzen, meist von den nominellen Angaben geringfügig ab und variiert von Hersteller zu Hersteller um wenige Millimeter. Außerdem ist sie abhängig von der Felgenbreite, auf welcher der Reifen montiert wird. Die Normung der Reifen erlaubt es, die meisten Reifen auf Felgen verschiedener Breiten zu montieren.
Höhen-Breiten-Verhältnis/Serie ....../50, /60, /70, /80 (4)
Hier geht es um das Verhältnis von Höhe zu Breite des Reifenquerschnittes in Prozent. Ein /50 bedeutet dann, dass die Reifenhöhe halb so groß ist wie die Reifenbreite. Mit "fallenden" Verhältnis-Zahlen wird die Reifenflanke immer niedriger.
Sonderfall: Bei Reifen der 80er-und /82er-Serie war früher die ".../80" in der Bezeichnung nicht üblich. Dementsprechend kann in älteren Fahrzeugpapieren "155R13" stehen. Doch eigentlich müsste es "155/80 R13" heißen.
Es gibt auch Reifen, bei denen die Reifenbreite und das Verhältnis in Zoll angegeben werden, wie beispielsweise 750x16. Es handelt sich hier um sehr schmale und sehr hohe Reifen. Sie sind daher sehr gut für den Offroad-Einsatz geeignet, da sie mit wenig Luftdruck gefahren werden können. Diese sind jedoch wegen ihrer eher schwachen Karkassen-Struktur selten geworden und nur mehr schwer zu bekommen.
Speziell amerikanische Reifen werden in Zoll ausgezeichnet. So steht  z. B. 31/10,50x15. Hier entspricht 31 die Höhe, 10,50 die Breite und 15 die Felgengröße.

 

Reifenbauart
"R" steht für "Radial" (zusätzlich auch häufig ausgeschrieben). Es handelt sich um die heute übliche Bauart mit radial angeordneten Karkassen-Fäden. Bis in die 60-iger Jahre war der Diagonalreifen Standard. Sofern heute noch für Spezialfälle (z.B. Oldtimer) produziert, steht anstelle des "R" ein "D" oder auch Felgendurchmesser.
Der Felgendurchmesser wird diagonal von Felgenrand zu Felgenrand ermittelt. Das Maß wird meist in Zoll (") angegeben. Die gängigsten Maße reichen von 10" bis 20".

 

Tragfähigkeitskennziffer (Load Index LI)
Kennzahl für die Belastbarkeit des Reifens. Jedem LI-Wert wird, dargestellt in einer genormten Tabelle, eine bestimmte Belastbarkeit des Reifens bei einem vorgegebenen Luftdruck zugeordnet. Beispiel "85" = 515 kg. Die montierten Reifen müssen mindestens dem LI im Fahrzeugschein entsprechen. Höhere Werte des LI sind jedoch möglich. Zusatzangabe "Reinforced": (12) Bezeichnung an Reifen besonders hoher Tragfähigkeit (für Kleintransporter, Kleinbusse, Vans, Geländewagen... ). Ausschlaggebend ist aber auch hier die entsprechend hohe LI-Kennziffer.

 

Geschwindigkeitssymbol (GSY, auch "Speedindex")
Der Speedindex gibt die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Reifens an.

 

Laufrichtungsbindung
Überwiegend an Reifen mit besonderer Profilgestaltung sind auf der Reifenflanke Bezeichnungen wie "Rotation", "Drehrichtung", "Direction" in Kombination mit einem Laufrichtungspfeil eingeprägt. Bei der Reifenmontage ist diese vorgegebene Lauf- oder Drehrichtung zu beachten.

 

Winterreifen und Ganzjahresreifen (M+S)

Spezielle Winterreifen besitzen mindestens die "M+S"-Kennzeichnung, müssen jedoch seit dem 1.1.2018 das Alpine-Symbol bzw. 3PMSF (three peak mountain snowflak) ugs. "Schneeflocke" tragen, ODER die Bezeichnung POR (professional off road). Diese speziellen Winterreifen haben eine besondere Gummimischung um eine möglichst gute Bodenhaftung bei Schnee und Eis zu gewährleisten. Ganzjahresreifen besitzen hingegen auch eine "M+S"-Kennzeichnung, jedoch ist deren Gummimischung für die Wetter- und Temperaturverhältnisse während des ganzen Jahres geeignet. 

 

Prüfzeichen "E"
Das "ECE-Prüfzeichen" wird als E oder e dargestellt. Es bestätigt die Einhaltung der europäischen Norm ECE- R 30.


Aufbau eines 4x4 Reifens
Ein 4x4 Reifen unterscheidet sich beim Aufbau nicht von einem normalen PKW-Reifen. Bei den heute üblichen Fahrzeugreifen unterscheidet man folgende Konstruktionselemente:
a) Reifenwulst
b) Karkasse
c) Seitenwand
d) Laufstreifen

Spikes

Wir bieten vormontierte Spikes für unsere Reifen aus der MR-Reihe an. Die Bespikung kostet 49€ pro Reifen.

 

*a) Der Reifenwulst hat die Aufgabe, den festen Sitz des Reifens auf der Felge zu gewährleisten. Um eine Längenänderung des Reifens am Felgenumfang auszuschließen, sind im Wulst mehrere Drahtkerne eingearbeitet. Bei schlauchlosen Reifen dichtet der Reifenwulst zudem das eingeschlossene Luftvolumen gegen die Umgebung ab.
*b) Die Karkasse, gespannt durch den Innendruck, bildet das tragende Gerüst eines Reifens. Sie besteht aus mehreren Gewebeunterlagen, die ohne gegenseitige Berührung in Gummi eingebettet werden. Als Gewebematerialen verwendet man Kord, Kunstseide, Polyamidfasern und Stahl. Die Karkassenfestigkeit wird durch die Anzahl der Gewebeunterlagen bestimmt und durch die PR-Anzahl (Abkürzung für ply rating) angegeben, die nicht der tatsächlichen Lagenzahl entsprechen muss.
*c) Die Seitenwand mit Scheuerleisten wird als Gummiabdeckung der Karkasse vom Wulst zum Laufstreifen hin ausgeführt und soll die Gewebelagen vor Zerstörung durch äußere Einflüsse schützen.
*d) Der Laufstreifen umgibt die Karkasse an ihrem äußeren Umfang und stellt die kraft- bzw. formschlüssige Verbindung zwischen Fahrbahn und Reifen her. Nach dem jeweiligen Aufgabenbereich des Reifens werden Gummimischung und Profilierung des Laufstreifens ausgelegt.